• Der Künstler selbst begreift seine Arbeiten, auch wenn in ihnen Gegenständliches erhalten ist, als reine Kompositionen, die in seinem fotografischen Verständnis ihren Ursprung haben. Uber die mannigfaltigen gepixelten Bildformen lässt sich nur schwer eine Herleitung des Ursprungs erahnen. Das Malerische wird durch den Canvasdruck verstärkt, die Leinwand als Bildträger vermittelt bei den Screenografien den Eindruck von Gemälden. Die Bilder erscheinen pur, keine Reflexion lenkt vom Gezeigten ab. Farbflächen und Farbfelder lassen die großen Bildformate entstehen, in denen sich van Treeck seit Jahren künstlerisch ausdrückt. Gerade diese großen Formate laden den Betrachter ein, in die komplexen Bildwelten einzutauchen. Wirklich erlebbar werden sie in der unmittelbaren Präsentation, im Haus der Ärzteschaft. van Treecks Arbeiten entziehen sich dem Greifbaren, Konkreten, das Sichtbare zeigt nur noch Spuren und Fragmente eines einstigen Ereignisses, es bleibt Raum für eigene Bilddeutungen.

    screenografien, farbengewaltige, stark abstrahierte Bilder, die einen einzigen selektiven Moment einer Filmsequenz festhalten, sieht der Düsseldorfer Künstler Ansgar Maria van Treeck als konsequente Weiterentwicklung seiner Arbeit.

    Die Idee, einen ganzen Film in ein Bild" - den Screenografien - zu bannen, kam van Treeck im Jahre 2009. Uber Details des aufwendigen Verfahrens schweigt der Künstler sich aus. Nur so viel sei gesagt: die einzigartigen Bilder erfordern eine hohe Farbintensität des Filmmaterals, welches nicht durch digitale Bildbearbeitung manipuliert wird. Eine Reproduktion des Entstehungsprozesses ist technisch nicht möglich, sie ist auch nicht gewollt.
    van Treeck muss diesen generativen und zugleich degenerativen Prozess im entscheidenden Moment stoppen, um gut komponierte Bilder in einem »Screenshot« festzuhalten. Einen spannenden, entscheidenden Augenblick der Bildwerdung zu erkennen und zu konservieren, darin liegt die Motivation, immer Wieder aufs Neue die Grenzen des Verfahrens auszuloten.